Auszüge aus „Der Weg in den Dritten Weltkrieg“ von Günter Hannich
Der Untergang der Römer
Im Jahr 1887 entschloss sich Reichskanzler Bismarck dazu, klären zu lassen, warum alle Hochkulturen und Weltreiche in der Geschichte untergegangen sind. Als geeignete Person wurde der Professor für politische Ökonomie der Universität Freiburg (Schweiz), Gustav Ruhland, ausgewählt. Bismarck forderte von dem Professor, dass er kein neues Geschichtsbuch, sondern die konkreten Ursachen für die Vorgänge dargelegt haben wolle. Als Ruhland im Jahr 1890 von seinen weltweiten Reisen zurückkehrte, war Bismarck bereits nicht mehr im Amt, die Erkenntnisse konnten nicht mehr verwertet werden.
Interessant sind die Entdeckungen trotzdem, da sie klar darlegen, dass in der Geschichte immer der gleiche Zerstörungsmechanismus beim Untergang von Völkern und Kulturen im Spiel war.
Egal, ob es sich um die Geschichte der Griechen, Römer, Araber, Spanier usw. handelt, die Ursache des Unterganges war immer in der Ökonomie zu suchen. Dabei spielten die Zinsen die entscheidende Rolle:
Zinsen > Vermögenskonzentration > Verschuldung > Zinssklaverei > Dekadenz – Brot und Spiele > Gesetze/Steuerlast – Unruhen > Zusammenbruch
Jede Hochkultur war auf Geld aufgebaut. Wie auch heute, wurde die Währung nur gegen Zahlung von Zinsen weiterverliehen. Langfristig kamen dadurch diejenigen, die am meisten Geld erobern konnten (meist durch Raub oder Betrug) in eine immer vorteilhaftere Stellung. Je mehr Geld jemand hatte, das er nicht für die Alltagsgeschäfte benötigte, umso mehr konnte er verzinst weiterverleihen und wurde dadurch noch reicher. Mit fortschreitender Zeit kam jener Zinsautomatismus in Gang, der uns heute wieder bedroht. Die Währung sammelte sich in immer weniger Händen. Der Bauernstand wurde durch Verschuldung vernichtet, es kam zur Entvölkerung des Landes, da die Ländereien von den Reichen in zunehmendem Maße übernommen wurden. Im Römischen Reich besaßen bald nur 2000 Familien ganz Rom! Für die Produktion wurden immer mehr Sklaven eingesetzt – die selbständigen Gewerbetreibenden konnten nicht mehr konkurrieren und verarmten. …
Im weiteren Verlauf kam die politische Führung in die Hände der Bankiers. …
Die Ruhigstellung der Proletarier führte zu steigenden Staatskosten und entsprechenden Steuerlasten. Das aus dem Ruder laufende System war letztlich nur noch über mehr Gesetze im Griff zu behalten. …
Der gesellschaftliche Verfall war dabei nicht die Ursache des Niedergangs, sondern nur die Folge des Zinskapitalismus:
„Was sich von da ab an schreienden Missständen in Rom einstellt, sind in noch auffälligerer Weise alles nur Folgeerscheinungen der Alleinherrschaft des Kapitals. …Wer also hier reformieren und heilen wollte, der musste die eigentliche Ursache all dieser Übelstände, nämlich die Alleinherrschaft des Kapitals beseitigen…“
Die Symptome für den Untergang der Römer deutete Ruhland wie folgt:
-
Zunehmende Verschuldung des Volkes, Vernichtung des Bauernstandes, Entvölkerung des Landes.
-
Vernichtung der selbständigen Gewerbetreibenden durch Gewerbesklaven.
-
Der Welteroberung folgt die rücksichtsloseste Erwerbssucht der Römer. Stadthalter, Steuerpächter, römische Kaufleute und Geldverleiher wetteifern im Auswuchern der Provinzen.
-
Mit dem Verschwinden des heimischen Bauernstandes ist die Brotversorgung des Volkes auf Getreidezufuhren aus immer größerer Entfernung angewiesen.
-
Ungeheure Wahlbestechungen liefern Brot und Spiele für die Bürger.
-
Die Heeresmacht des Staates wird allgemein zur Eintreibung privater Wuchergewinne in den Provinzen und Nachbarstaaten verwendet.
-
Fabelhafte Zunahme des Reichtums, des Luxus, der Genusssucht.
-
Fortschreitende Sittenverderbnis, Erbschleicherei, Wucher, Erpressung, Bestechlichkeit der Richter und Beamten. Starke Zunahme der Prostitution, Eheflucht, stetiger Rückgang der Bevölkerung.
-
Der Adel verschwindet mehr und mehr. Die politische Führung kommt in die Hände der Bankiers. Die Handelsleute der ganzen Welt versammeln sich in der Hauptstadt. Die Bürgerkriege beginnen.
-
Die Versorgung der Proletarier auf Staatskosten führt rasch zur Ausbreitung des Staatssozialismus auf zwangsgenossenschaftlicher Basis.
-
Der Staatsbankrott wird chronisch. Der Rückgang der Bevölkerung dauert an. Die Geldwirtschaft verschwindet nach und nach. An ihre Stelle tritt wieder die Naturalwirtschaft.
Hey Ich vermisse den Gefaellt mir Button? 🙂
Ich war vorhin schon mal hier von der Arbeit aus aus, jetzt hier von meinem Netbook ist das Layout aber irgendwie zerlegt. Leider keinen Schimmer, welcher Browser auf auf dem Ding laeuft.