Open Mind Projekt

Open Access-Sammlung „Open MIND“ mit frei zugänglichen Arbeiten zu Geist, Gehirn und Bewusstsein im Internet verfügbar

MIND Group leistet Pionierarbeit in autonomer Publikation wissenschaftlicher Texte / 92 Autoren und Kommentatoren tragen zu Textsammlung „Open MIND“ bei
Mit einer ungewöhnlichen, innovativen Aktion feiern die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der MIND Group um den Mainzer Philosophieprofessor Thomas Metzinger ein rundes Jubiläum. Anstatt sich, wie in wissenschaftlichen Kreisen oft üblich, zu einem einmaligen Event wie einer Konferenz zusammenzufinden, geben Univ.-Prof. Dr. Thomas Metzinger und Dr. Jennifer Windt eine rund 2.000 Seiten umfassende Aufsatzsammlung heraus, die den neuesten Stand der Forschung auf dem Gebiet Geist, Gehirn, Bewusstsein und Selbstbewusstsein dokumentiert. Die Edition ist ab sofort im Internet unter http://open-mind.net für alle Interessierten frei zugänglich, wird später auch als Buch erscheinen (pdf-Textcollection). Daran mitgewirkt haben ein lokales Team von fortgeschrittenen Studierenden an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und als Autoren 92 Junior- und Seniormitglieder der MIND Group, darunter international herausragende Wissenschaftler, die in verschiedenen Bereichen der Philosophie, Psychologie und Neuroforschung arbeiten. Die Veröffentlichung erfolgt in englischer Sprache und wird international bekanntgemacht. Die MIND Group feiert mit der großen Online-Publikation ihr 20. Treffen und ihr mittlerweile mehr als 10-jähriges Bestehen.
Univ.-Prof. Dr. Thomas Metzinger hat die MIND Group im Jahr 2003 gegründet, um jungen deutschen Philosophen eine Plattform zu geben, die sie mit der internationalen Forschergemeinschaft in Kontakt bringt und damit an die neuesten Entwicklungen in der modernen Philosophie des Geistes anbindet. Dazu trifft sich eine wechselnde Gruppe von fortgeschrittenen Studierenden, Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern aus vielen Ländern zweimal jährlich in Frankfurt mit prominenten Gästen, in der Regel im Gästehaus des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS), das die Gruppe seit vielen Jahren organisatorisch unterstützt. Diese Treffen werden durch die Barbara-Wengeler-Stiftung in München finanziell gefördert. „Ich war auf der Suche nach innovativen Formen der Nachwuchsförderung“, erklärt Metzinger, Leiter des Arbeitsbereichs Theoretische Philosophie und der Forschungsstelle Neuroethik an der JGU, den Anstoß für die Gründung. In der MIND Group treffen Juniormitglieder nicht nur mit etablierten Wissenschaftlern zusammen, sondern Experten aus der analytischen Philosophie des Geistes oder Ethik begegnen empirisch arbeitenden Forschern aus den Kognitions- und Neurowissenschaften und bilden gemeinsam ein sich entwickelndes Netzwerk, das neue, wegweisende Theorien verfolgt und gleichzeitig versucht, neue Formen von Interdisziplinarität zu kultivieren.
Ein Ergebnis dieser fruchtbaren Zusammenarbeit ist die Online-Publikation „Open MIND“ – Vorreiter in vielerlei Hinsicht. Die Sammlung umfasst 39 Originalaufsätze und zu jedem Originalaufsatz wurden je ein Kommentar und eine Replik veröffentlicht. „Jeder dieser Texte wurde viermal begutachtet, wobei unsere Juniormitglieder sowohl eigene Texte verfasst als auch Texte renommierter Wissenschaftler editiert und anonym begutachtet haben. So waren sie in allen Stadien des Gesamtprojekts aktiv eingebunden, haben neue wissenschaftliche Fertigkeiten erworben und den Prozess autonomen elektronischen Publizierens kennengelernt“, erklärt Metzinger. Die Gruppe hat eine professionelle Qualitätskontrolle eingerichtet, die dem sogenannten Peer-Review-Prozess großer Wissenschaftsjournals entspricht und dabei gleichzeitig – auch dies war ein Ziel des Projekts – so gut wie alle etablierten Verlage und Fachzeitschriften hinsichtlich Tempo hinter sich lässt: Die Edition wurde innerhalb von nur etwas mehr als 10 Monaten abgeschlossen.
„Open MIND“ bietet für interessierte Leser aus dem akademischen Bereich einen wertvollen Fundus neuester philosophischer, kognitions- und neurowissenschaftlicher Diskussionen über die Grundlagen unseres Denkens, über Wahrnehmung, Bewusstsein und ethische Normen. Es wurde dabei streng auf die Originalität und die zukunftsweisende, innovative Qualität der Beiträge geachtet. Zum Beispiel schreibt der Frankfurter Neurophysiologe Wolf Singer über den Stand der Suche nach dem neuronalen Korrelat für das Bewusstsein, unter anderem mithilfe bildgebender Verfahren. Einer der führenden Vertreter der Philosophie des Geistes aus den USA, Daniel Dennett, erklärt, warum das Bewusstsein eine Illusion sein könnte. Heiko Hecht, experimenteller Psychologe der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, entwickelt eine neue Idee darüber, was genau eine Illusion ausmacht.
„Mit dieser Sammlung möchten wir einen substanziellen und innovativen Beitrag leisten, der hoffentlich einen wichtigen und nachhaltigen Einfluss auf die wissenschaftlichen Diskussionen zu den philosophischen Fragen von Geist und Gehirn weltweit ausüben wird“,
erläutern Initiator Univ.-Prof. Dr. Thomas Metzinger und seine Mitherausgeberin Dr. Jennifer Windt.
„Es ging uns aber auch darum, eine elektronische Ressource zu schaffen, die auf Jahre hinaus von weniger privilegierten Studierenden und Forschern in Ländern wie Indien, China oder Brasilien genutzt werden kann. Man kann dieses Projekt deshalb auch als eine Spende von intellektuellem Eigentum betrachten: Zu unserem zehnjährigen Jubiläum haben wir uns entschieden, eben gerade nicht – wie üblich – ein vorübergehendes wissenschaftliches Ereignis mit einem gigantischen CO2-Fußabruck zu organisieren, sondern zu versuchen, einen bleibenden Wert zu schaffen, von dem alle profitieren können – und nicht nur Forscher in den wohlhabenden Teilen der Welt. Außerdem war es uns ganz besonders wichtig, die Beiträge der Juniormitglieder im Sinne der Nachwuchsförderung an prominenter Stelle weltweit sichtbar zu machen. Der Titel ‚Open Mind‘ ist für uns auch der Ausdruck einer andauernden Suche nach einer erneuerten Form von akademischer Philosophie, die um intellektuelle Redlichkeit bemüht ist, den empirischen Tatsachen sehr direkt ins Auge sieht und dabei immer ethisch sensibel und gesellschaftskritisch bleibt. In diesem Prozess wird sich die akademische Philosophie in verschiedener Hinsicht öffnen müssen. Was in der gegenwärtigen Situation gebraucht wird, ist daher eine ernstgemeinte Offenheit nicht nur für innovative Publikationsformen, sondern auch gegenüber anderen Disziplinen sowie neuen Methoden der Erkenntnisgewinnung und neuen Formen von Interdisziplinarität. Wenn das geschieht, könnte sich das Philosophieverständnis in den nächsten Jahren grundlegend wandeln. Auch hierzu möchte die Open MIND-Sammlung einen Beitrag leisten.“
Eine kurze Rezension des Open Mind Projekts aus der FAZ.

Über Akademie Integra

Als ich wusste, dass ich nicht wusste, was ich nicht wusste, hat mich die geistige Führung endgültig an den Rand der Verwirrung gebracht. Doch ich machte weiter, ...bis ich endlich fand!
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Eine Antwort zu Open Mind Projekt

  1. heureka47 schreibt:

    Was der Mensch wissen muß, um sein Potenzial voll ausschöpfen zu können, paßt auf wesentlich weniger als 2000 Seiten. Obwohl ich zugeben muß, weit mehr als 2000 Seiten gelesen zu haben, um darauf zu kommen, WIE WENIG man in Wahrheit braucht.

    Der Mensch braucht nur das höchste Prinzip des Lebens / Seins / Universums zu lernen bzw. wahrhaft erwachsen zu werden – also in die höhere Bewußtseins- / Seins-Ebene aufzusteigen. Das ist alles.
    Dieser Aufstieg soll in der Pubertät vollzogen werden.
    Nachfolgend ein Vorschlag von mir, wie der Weg für einen typischen zivilisierten – neurotisch entfremdeten – Menschen aussehen könnte:

    1: Angst konstruktiv überwinden können lernen – und nicht nur zu verdrängen. Mut aufbringen, sich dem Unbekannten zu stellen.

    2: Sich dem Unbekannten, den Schrecken / „Dämonen“, im eigenen (Unter-)Bewußtsein, bzw. den unangenehmen Gefühlen, stellen.

    3: Erkenne, dass die – evtl. bildhaften – Schrecken / „Dämonen“ in dir, im Unterbewußtsein, verdrängte negative Gefühle sind.

    4: Die verdrängten / abgespaltenen Gefühle sind in deinem Unterbewußtsein „gefangen“ und wollen befreit, erlöst, werden.

    5: Die in deinem Unterbewußtsein „gefangenen“ Gefühle können nur über den Weg durch dein Bewußtsein befreit werden.

    6: Die in dir „gefangenen“ Gefühle können nur befreit werden dadurch, daß sie sich als die manifestieren können, die sie sind.

    7: Erkenne, dass deine Angst keine eigene Macht hat, sondern nur die, die du ihr mit deiner Aufmerksamkeit(senergie) gibst!

    8: Statt GEGEN die Angst zu „kämpfen“, richte deine Aufmerksamkeit, dein Bewußtsein, auf die einzig wahre Macht, die Liebe!

    9: Mit der Kraft / Macht der Liebe kannst du dein (Unter-)Bewußtsein von allen „Dämonen“ / Ängsten / Störfaktoren reinigen.

    10: Hilfreich ist, sich auch rational zu entscheiden, HEIL werden zu wollen und bereit sein, alles dafür Erforderliche zu tun.

    11: Lerne deine höhere Bewußtseins-Dimension, das „Höhere / wahre Selbst“ und seine höherdimensionalen Qualitäten kennen.

    12: Erkenne das höchste Prinzip des Universums und entscheide dich zu ihm, identifiziere dich mit ihm und seinen Qualitäten.

    13: Das höchste Prinzip / Gesetz des Universums ist „bedingungslose Liebe“. Die höchste Kraft / Macht ist die Lebens-Energie.

    14: Die Entscheidung zum Höheren / wahren Selbst, zur Liebe / Lebens-Energie, macht dich FREI, GANZ, HEIL: wahrhaft erwachsen.

    15: Mit der Entscheidung zur Liebe / Lebens-Energie heilst du dich selbst und kannst auch anderen auf dem Weg dorthin helfen.

    16: Als wahrhaft erwachsener, spirituell bewußter, Mensch kannst du SYMBOLIK erkennen und deuten und Nutzen daraus ziehen.

    17: Als wahrhaft Erwachsener wirst du deine Potenziale / Möglichkeiten erkennen und sie liebe- / verantwortungsvoll einsetzen.

    18: Wenn du die bedingungslose Liebe lebst, wirst du dich auch als bedingungslos glücklichen Menschen erkennen und bezeichnen.

    19: Als wahrhaft heiler Mensch wirst du alles Kranke erkennen und deine Potenziale nutzen, der wahren Heilung zu dienen.

    20: Als wahrhaft heiler Mensch bist du Herrscher in deinem Bewußtsein, das Liebe ist. Also: „Liebe – und tu was dir beliebt“.

    21: Sei, was du bist. Wenn das Sein erfüllt ist, stellt sich die Frage nach dem Sinn nicht mehr.

    Herzlichen Gruß!

    Wolfgang Heuer
    Projekt Seelen-Oeffner

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