„Einfallstor zu Russland”

Wie die USA mit Propaganda und Schock einen Ressourcenkrieg führt

von Yana Milev aus „Berliner Gazette“
Mit dem Regierungsputsch in Kiew am 20.02.2014 und dem Amtsantritt der Swoboda-Partei, des Rechten Sektors und der Partei Vaterland hat ein neues Kapitel des weltweiten Ressourcenkrieges begonnen.
Wie mittlerweile bekannt, wurde der Putsch in Kiew, der zu einem Bürgerkrieg führte, durch die USA und den CIA lanciert. Seit der Orange-Revolution wird die Ukraine durch die USA, den IWF und die WTO subventioniert. Mit welchem Ziel?
Die Ukraine wird als Einfallstor zu Russland instrumentalisiert, um über die Ukraine Russland zu destabilisieren und die Erdölressourcen zu übernehmen. Ein Ressourcenkrieg von langer Hand und über etliche Jahre geplant, tritt seit Februar 2014 offen auf die Agenda.
Nach 9/11 (2001), jener Kriegsinszenierung zur Destabilisierung des gesamten Nahost-Raumes, um die dortigen Erdölressourcen zu annektieren, ist nun 2/20 (2014), der Regime-Change in Kiew, die nächste Kriegsinszenierung, um Europa und Russland zu destabilisieren und die Vormacht der USA nach dem Prinzip der New World Order zu garantieren.
Wirtschaftspolitische Schock-Strategie
Spätestens seit der letzten Millenniumswende etwa hat sich der Regierungstyp der Governance global etabliert, der einen neuen Kriegstyp nach sich zog. Dieser postpolitischen Kriegstyp hat sich als ökonomische Schock-Strategie (auch neoliberale Schocktherapie), sowie als Regierungstechnik des Ausnahmezustands und der Mediokratie weltweit durchgesetzt. Mit dem charakteristischen Setting aus doppelstrategischen Programmen, ist zwischen sichtbaren und unsichtbaren Programmen/Operationen zu unterscheiden, die Kriegsinteressen verschleiern und den Phantom-Feind inszenieren.
Masterminds der wirtschaftspolitischen Schock-Strategien gibt es einige, angefangen bei Carl Schmitt, über Henry Kissinger, Samuel Phillips Huntington, Jeffrey Sachs, Milton Fridmann, Zbigniew Brzeziński , Paul Wolfowitz, Dick Cheney, Colin Powell, George W. Bush, George Soros und andere.
Die wirtschaftspolitische Schock-Strategie wurden in Chile, Venezuela, Irak, Syrien und Libyen durchgeführt und findet jetzt in der Ukraine statt. Der Ukraine-Krieg wird das Land nicht nur spalten, sondern auflösen.
New World Order
Um den Krieg der USA gegen Russland, in dem sowohl die Ukraine als auch Deutschland eine Stellevertreterrolle einnehmen, besser zu verstehen, sollte ein Blick sowohl auf die Reihe von US-Ermächtigungsgesetzen wie auch auf den aktuellen Staatsbankrott der USA geworfen werden.
Im Jahre 1992, kurz nach dem Zusammenbruch und der Auflösung des Ostblocks, geriet Russland (und die meisten der Ex-Ostblock-Staaten) in ein Vakuum. Die Gunst der Stunde nutzend konzipierten einige US-Strategen wie Paul Wolfowitz, Dick Cheney und Colin Powell die Wolfowitz-Doktrin, die dem Erhalt und der Stabilisierung der USA als Superpower (Überlegenheit) in ihrer globalen Führungsrolle auf militärischem, finanzpolitischem und wirtschaftlichem Gebiet der so genannten New World Order (NWO) dient.
Die Doktrin ermächtigt die USA dann und dort militärisch einzugreifen, wo sie es als notwendig erachtet und die Doktrin ermächtigt den uneingeschränkten (militärischen) Zugang der USA zu den globalen Ölreserven. The New World Order heißt übersetzt: BIG OIL. Und die Doktrin legt den Hauptfeind Russland fest, der über die Ukraine kontrolliert werden muss. Die Wolfowitz-Doktrin ist schlechthin das Ermächtigungsgesetz für den aktuellen Ukrainekrieg gegen Russland.
Feindbild Russland
Wir haben erfahren, dass Russland nach dem Vakuum (Ende des Kalten Krieges, Zusammenbruch SU) und dem Ausbluten (Jelzin, Oligarchen), unter der Führung von Präsident Putin neue Gesetze macht. Wir haben in den letzten Monaten ebenfalls verfolgen können, dass Präsident Putin aus dem Petrodollar und der Weltwährung U.S.-Dollar aussteigen möchte. Wir haben erfahren, dass Russland das Wirtschaftsbündnis BRICS in dem all jene Länder integriert sind, die auf der Zielagenda der Wolfowitz-Doktrin stehen (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) ausbaut. Wir haben erfahren, dass die größten Ölreserven weltweit in Russland liegen. Spätestens an dieser Stelle ist das Kriegsinteresse der USA gegenüber Russland nicht mehr zu übersehen.
Nachdem sich Putin ganz offenbar trotz Ermahnung der deutschen Medien „Stoppt Putin jetzt!“ doch nicht stoppen lässt, MUSS RUSSLAND DER KRIEG ERKLÄRT WERDEN! ES BLEIBT UNS NICHTS ANDEFRES ÜBRIG!
Schließlich hat der US-Außenminister John Kerry bereits im März 2014 vorsorglich gewarnt: „Wenn Russland nicht bereit ist mit der neuen Regierung in der Ukraine zusammen zu arbeiten, müssen wir Maßnahmen ergreifen, um RU zu isolieren – politisch, diplomatisch und wirtschaftlich.“ Da dies nichts anderes als eine Drohung mit einer Kriegserklärung ist, muss man sich fragen: Wer ist diese neue ukrainische Regierung, die diesen Krieg vorauseilend erklärt?
Sehr zum Leidwesen der Kriegstreiber und trotz hervorragender Mitarbeit der Medien, konnten sich bis jetzt einige Kardinallügen nicht durchsetzen: auf der Krim fand ein Referendum zur vertraglichen Beilegung als Förderationskreis Russlands statt ; der Abschuss der Boeing MH17 wie auch die militärische Invasion konnten bisher immer noch nicht belegt werden .
Propagandakrieg: Narrative der Mediokratie
Ab Februar 2014, zeitgleich mit dem Putsch auf dem Kiewer Maidan, bricht in den deutschen Leitmedien ein Propagandakrieg gegen Russland und die russische Staatsführung aus, in dem die wahren wirtschaftlichen Hintergründe, wie auch die wahren (politik)historischen Gründe des Ressourcenkrieges, der zur Zeit in der Ukraine ausgetragen wird, ausgeblendet und verzerrt werden. Diese Welle ist bis heute nicht abgebrochen und hat an Umfang zugenommen.
Wir erleben in den deutschen Leitmedien quasi ein Propaganda-Tsunami gegen Russland und eine False Flag Operation mit pathologischem Charakter. Dämonisierung, Entwertung und Verurteilung sind Elemente der Feindbildproduktion und dienen der Verbrämung (Euphemisierung, Glorifizierung) der Rolle der Hauptakteure in einem Kriegstheater. Dieses Vorgehen ist ein direkter mediokratischer Angriff auf den Phantom-Feind, indem das Spieß rhetorisch herumgedreht wird und die eigenen Taten dem „Feind“ angehangen werden, was in der Psychologie als Spaltungsabwehr bezeichnet wird. So entsteht im kollektiven Bewusstsein ein Enemy-Target.
Leitmedien als aktive Kriegsteilnehmer
Mediokratie heißt konkret operationaler Einsatz von Schock-Propaganda auf der Medien- und Informationsebene (Print, Social Media, Netz, Public Space) zur Durchsetzung von ideologisierten Meinungsbildern in Bevölkerungen. Mediokratie ist eine psychologische Kriegsführungstechnik mit dem Effekt der Herstellung von Informationsgleichschaltung, Spaltung und Desorientierung.
Hintergrund ist die Tarnung und Täuschung über die tatsächlichen geopolitischen Interessen, Konfliktinszenierungen und Opfer. Somit werden Leitmedien zum aktiven Kriegs-Teilnehmer im Namen der Demokratie und des Friedens und verursachen auf diese Weise prekäre Konsequenzen in der Gesellschaft. Mediokratie wird nach Thomas Meyer als Kolonisierung der Politik durch die Medien und im Anschluss daran als Kolonisierung der Medien durch den Lobbyismus bezeichnet.
Prekarisierungsgesellschaft
Das Thema untersucht die Prekarisierung von sozialen Gruppen und Subjekten, die seit Februar 2014 der Schock-Propaganda, oder Kriegspropaganda der deutschen Leitmedien gegen Russland ausgesetzt sind und deren pathogenen Effekte, wie Hilflosigkeit, Perzeptions-Schocks, Spaltungsdynamiken, Verdrängung, bis hin zu Protesten, heftiger Kritik und Widerstand. Für diese massive Desorientierungsdynamik möchte ich folgende Beispiele aufführen:
Angst:
Ein Beispiel der pathogenen Effekte ist die Schweigespirale: eine soziologische Theorie nach Elisabeth Noelle-Neumann die besagt, dass die Angst, eine andere Meinung in der Öffentlichkeit zu äußern, exponentiell zur Verstärkung der Mediengleichschaltung zunimmt. Hier können auch Zusammenhänge mit Beschäftigungen gesehen werden, denn wer beispielsweise als Freelancer kurzfristig angestellt ist, verliert schneller seinen Job mit einer Gegenmeinung. Als Beispiel möchte ich hier die Revolte der Ressortleiter des Magazins „Der Spiegel“ gegen den Chefredakteur Wolfgang Büchner anführen, die aufgrund des Covers „Stoppt Putin Jetzt!“ vom 28.07. 2014 in Gang kam und schließlich zu Entlassungen führte.
Spaltung:
Ein weiteres Beispiel ist die soziale Spaltung der deutschen Bevölkerung: Vor allem die bisher totgeschwiegenen Krisen während der Auflösung der DDR und ihrer Übernahme in das BRD-Grundgesetz 1989 mit allen prekären soziologischen und psychologischen Konsequenzen, bricht im Zuge der Kriegspropaganda wieder auf. Neben dieser unausgesprochenen historischen Spaltung jüngeren Datums, kommt die Spaltung zwischen leistungsschwacher Bevölkerung und leistungsstarker Bevölkerung, also zwischen Arm und Reich zum tragen. Die Mehrheit der Armen verstehen die Kriegshetze nicht, die Mehrheit der etablierten Arbeitnehmer, Manager, Vorstandsmitglieder, Professoren etc. unterstützen diesen Medienkurs.
Ebenfalls verstärkt der Medientrend eine soziale Spaltung zwischen Nord und Süd, wobei das Rezeptionsniveau des aktuellen Infokrieges durch die Leitmedien, in Sachsen und Thüringen auf einem geistigen Tiefstand ist, was die Annahme bestätigt, dass der mitteldeutsche Wendeosten (Sachsen, Thüringen) ein deutliches „Rechtsproblem“ hat (Stichpunkte: NPD, NSU). Eine ähnliche Ausrichtung gilt auch für die westdeutschen Länder Baden-Württemberg und Bayern, dort eher in der klassischen Kombi CSU/CDU.
Deprivation:
Ein drittes Beispiel der pathogenen Effekte aus der aktuellen Kriegspropaganda ist Deprivation: Viele Menschen haben das Gefühl, dass in ihrem Umfeld etwas nicht stimmt, dass sich Kommunikationsräume und Auffassungen rasant verändern. Das permanente Ausgesetztsein in vernichtenden und irreführenden Headlines, führt zu einem Verlust der inneren Sicherheit, oder dem Sicherheitsgefühl in eine sonst vertraute Umgebung. Aggressive rhetorische Aufrüstung ist für viele auch ein Déjà-vu mit Erfahrungen von Eltern und Großeltern oder eigenen Kriegserfahrungen, beispielsweise aus dem Zweiten Weltkrieg.
Ganz besonders spürbar wurde dies, als im Februar 2014 die Welle der Schimpfworte losging wie „Russlandversteher“, „Putinversteher“ oder „Verschwörungstheoretiker“, da hier in der Konsequenz Mobbing als Element von Spaltungsdynamiken in sozialen Feldern stattfindet, das von den Leitmedien initiiert wird. Nicht zuletzt konnte diese Taktik deutlich im TV oder in der Presse verfolgt werden. Persönlichkeiten der Politik und des Journalismus wie Peter Scholl-Latour, Helmut Schmidt, Rudolf Bahro, Gregor Gysi, Eva Herrmann, Ken Jebsen oder Gabriele Krone-Schmalz, aber auch andere, Wissenschaftler zum Beispiel, oder führende Wirtschaftspersonen wie Joe Kaeser, oder Stefan Dürr, einfach alle, die eine Gegenmeinung zur offiziellen Meinung der Leitmedien vertreten, werden öffentlich demontiert. Dies als Publikum zu erleben erzeugt Deprivation, weil offenbar freie Meinungsäußerung nicht möglich ist.
Vertrauensmissbrauch
Es ist der Widerspruch, von den Medien in ein Informationsvakuum geschickt zu werden, gegen das die persönlichen Aufklärungsbemühungen nur bedingt ankommen und gleichzeitig die durch den unabhängigen (investigativen) Journalismus beförderte Wucht der Aufdeckung über das wirkliche Ausmaß an Zerstörung, Gewalt und Opfer informiert zu werden, der zu Deprivation führt. Wenn man das aggressiv verteidigte Lügenkonstrukt sieht, den verbalen Terror und die öffentlich geschützten Interessen dahinter, das gezielte Verschweigen von Zusammenhängen zwischen der Einmischung des „Westens“ in die Ukraine, dem Putsch in Kiew, dem westlichen Protektionismus für eine Kiewer Junta, dem Bürgerkrieg und den geopolitische Interessen (Gas in der Ukraine, Öl in Russland), dann fragen sich nämlich die Menschen in was für einer Gesellschaft sie leben.
Eine, die im Namen von Demokratie, Menschenrechten und Frieden agiert, die die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung (im Fall des Ukrainekriegs sind 70% dagegen und auch gegen jede Einmischung Deutschlands) weder berücksichtigt, noch an politischer Aufklärung interessiert ist. Was ist das für ein Staat, der statt dessen das nächste Hilfspaket für die Ukraine über Milliarden von Euro Steuergelder schnürt? Es bleiben in Anbetracht des deutschen Propagandafeldzug gegen Russland die Gefühle der Fassungslosigkeit und des Hintergangenwerdens.
Nach Vertrauensmissbrauch (der Wählerstimmen) und Vertrauensbruch (der Versprechen) macht sich eine Deprivation gegenüber der Landesführung und dem Sicherheits- oder auch Zugehörigkeitsgefühl in diesem Land, breit.
Verwirrung, Erschütterung, Hilflosigkeit, Sprachlosigkeit und Ohnmacht sind Symptome der Prekarisierung, die durch mediokratische Operationen verursacht werden. Selbst als Publikum, Kunde und User von Leitmedien, wird man im „demokratischen Hinterland“ Perzeptions-Opfer eines von den USA und dem „Westen“ gesteuerten Infokrieges.
Darüber hinaus ist bei vielen Bürgern das Entsetzen darüber, dass Deutschland in einem von den USA aufgelegten Krieg eine Stellvertreterrolle einnimmt und bereit ist, Europa wieder an den Rand eines Weltkriegs zu führen, kaum in Worte zu fassen. Und wie Peter Scholl-Latour sagte: „Deutschland hat die Tragik seiner Geschichte vergessen und steht wieder vor Moskau.“ – nur diesmal verbrämt als EU und NATO.
Originaltext

Über Akademie Integra

Als ich wusste, dass ich nicht wusste, was ich nicht wusste, hat mich die geistige Führung endgültig an den Rand der Verwirrung gebracht. Doch ich machte weiter, ...bis ich endlich fand!
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