Bundestags-Wahl 2013 – eine Wahl, die keine ist.

von René Cassien
Wir leben in der Zeit der TRANSFORMATION. Das Universum, die Erde, der Mensch und das gesamte soziale Leben werden transformiert. Ob es nun von jedem einzelnen Menschen wahr-genommen wird und er sich bewusst und aktiv an der Transformation beteiligt oder nicht – es geschieht.
Die Literatur über diesen Transformations-Prozess füllt Bibliotheken und es gibt viele verschiedene Hinweise wie Mensch sich transformieren soll oder wie das soziale Leben transformiert wird.
Doch bei aller Verschiedenheit gibt es eine Gemeinsamkeit – zuerst muss das Wirtschafts- und Finanz-System abgelöst werden und dessen Ablösung (Zusammenbruch) ist nun weltweit und allenthalben offensichtlich.
Einen deutlichen Hinweis hierfür bietet die bevorstehende Deutsche Bundestags-Wahl und der sog. Bundestags-Wahl-Kampf der Deutschen Einheitspartei (CDU/CSU/FDP/SPD/GRÜNE) oder häufig auch „Einheitsbrei“ genannt.
Der sog. Bundestags-Wahl-Kampf ist zu einem lahmen, nichts-aussagenden Bundestags-Wahl-Geplänkel degeneriert. Sämtliche die Welt-Bevölkerung und deutsche Bevölkerung bewegenden Krisen, Konflikte und Probleme wurden ausgeklammert oder durch umschreibende Platidüden ersetzt.
Hierfür kann es drei Gründe geben:
  1. Der „Einheitsbrei“ ist von der herrschenden „Elite“ (häufig auch Kabale genannt) angehalten worden den status quo zu bewahren und in ihrer Feigheit und Kompetenzlosigkeit, als Marionetten, dazu auch nur in der Lage.
  2. Die einzelnen Parteien innerhalb des „Einheitsbrei“ haben keine eigene Meinung und schon garkeine Konzepte für eine Lösung, sowohl der deutschen als auch der weltweiten Krisen, Konflikte und Probleme. Sie haben sich an ihr komfortables Marionetten-Dasein (siehe 1. Grund) gewöhnt und haben selbstständiges Denken und Handeln nie gelernt.
  3. Sie haben Angst vor dem „Schwarzen Schwan“, dem „black swan event“.
Ich glaube, dass neben Grund 1 die Angst vor dem „Schwarzen Schwan“ der Hauptgrund für die Lähmung der Einheitspartei und ihrer Politiker ist.
Die Schwarze Schwan-Theorie verweist auf ein Ereignis, dass eine große Belastung darstellt, „schwierig vorauszusagen“ und selten ist, und zwar über den Bereich normaler Erwartungen hinaus.
Die Theorie wurde von Nassim Nicholas Taleb beschrieben in seinem Buch von 2007 The Black Swan.
Alle Schwäne sind weiß – davon waren die Europäer bis ins 17. Jahrhundert überzeugt. Dann wurde Australien entdeckt. Dort gibt es schwarze Schwäne – was keiner für möglich gehalten hatte, war auf einmal Realität.
In seinem Bestseller zeigt Nassim Taleb: Extrem unwahrscheinliche Ereignisse – „Schwarze Schwäne“ – gibt es viel häufiger, als wir denken. Und wir unterschätzen systematisch ihre gewaltigen Folgen.
Der erstaunliche Erfolg von Google ist ein Schwarzer Schwan, viele moderne wissenschaftliche Entdeckungen, die Terrorattacken vom 11. September 2001 und globale Finanzkrisen ebenso, aber auch der Siegeszug des Internets: Wer hätte damit allen Ernstes vorher gerechnet?
Das Problem ist: Wir denken in schlüssigen Geschichten, verknüpfen Fakten zu einem stimmigen Bild, nehmen die Vergangenheit als Modell für die Zukunft. So schaffen wir uns eine Welt, in der wir uns zurechtfinden. Aber die Wirklichkeit ist anders: chaotisch, überraschend, unberechenbar.
Die Folge: Börsengurus, die mit ihren Prognosen krass danebenliegen, und Risikomanager von Banken und Versicherungen, die hilflos mit den Achseln zucken, wenn wirklich etwas Unvorhergesehenes passiert. Wer weiß, dass es Schwarze Schwäne gibt, vertraut keinem Experten mehr.
Ergänzungen zur Schwarzen Schwan-Theorie:
Der Schwarze Schwan und das Risiko
aus „Tagesspiegel“
Gerade dort, wo besonders auf Risiken geachtet wird, ist die Gefahr am größten, sagt der Risikoforscher und Mathematiker Nassim Taleb. Zur Wahrscheinlichkeit von Katastrophen.
Gerade dort, wo besonders auf Risiken geachtet werde, sei die Gefahr am größten, weil menschliche Gesellschaften sich vor der Möglichkeit einer Katastrophe verschließen und irrtümlich annehmen, die vorhandene Vorsorge vor bekannten Risiken werde ausreichen.
Bis die Katastrophe dann da ist. Ein Beispiel für Wahrnehmungsverzerrungen ist unser Verständnis von Wahrscheinlichkeiten. Ein Gau bei einem Atomkraftwerk droht laut Wahrscheinlichkeitsrechnung innerhalb einer Million Jahre. Das sagt die bundeseigene deutsche Gesellschaft für Anlage- und Reaktorsicherheit (GRS). Ob diese Wahrscheinlichkeitsrechnung stimmt, kann nicht zuverlässig überprüft werden. Trotzdem wird sie behauptet und von vielen Menschen geglaubt. Der Anschein gegenwärtiger Ereignisse lässt an ihrer Richtigkeit zweifeln. Aber selbst wenn diese Wahrscheinlichkeitsrechnung stimmen würde, heißt das nicht, dass nur alle eine Million Jahre das Ereignis eintritt. Es kann genauso gut fünfmal hintereinander alle 25 Jahre passieren und dann ein paar Millionen Jahre nicht mehr. Jeder Test mit einem Zufallsgenerator – Experten sprechen von einer sogenannten Monte-Carlo-Simulation – zeigt, dass sich Ereignisse zeitlich nicht gleich verteilen.
Auf Dinge wie Atomkraftwerke sollte man demnach wohl ganz verzichten. Übertragen könnte man sagen, Banken dürften nicht zu groß werden und zu große Risiken eingehen dürfen. Schulden dürften nicht zu groß werden. Staatsschulden, private Schulden. Der „Economist“ hat vor einer Woche fast eine halbe Ausgabe der Frage gewidmet, welche große Gefahr es für Individuen wie für die Weltwirtschaft bedeutet, wenn sich viele Menschen für ein eigenes Haus verschulden oder in Immobilienfonds investieren. Schulden und Anlageblasen verschärfen Katastrophen, wenn sie eintreten.
Was ist ein „Schwarzer Schwan“ in der Wirtschaft?
Aus „DWN“
Ein Schwarzer Schwan (Black Swan) ist ein unvorhergesehenes Ereignis, welches wirtschaftlichen Entwicklungen eine entscheidende Wende gibt. Wie viel davon wirklich unvorhersehbar und wie viel geschickte Tarnung ist, ist oft schwer zu sagen.
In unserer heutigen – mehr oder minder – aufgeklärten Welt ist ein „Black-Swan-Event“ ein Ereignis, welches nicht vorhersehbar ist, das alle Beteiligten (auch die Beobachter und somit nicht unmittelbar Beteiligten) absolut unvorbereitet trifft, aber auch, dass das Ereignis im Nachhinein rational erklärt und bewiesen werden kann. Nassim Nicholas Taleb (ein ehemaliger Finanzmathematiker und Spezialist für Derivat- und Anlage-Strategien sowie Autor des Buches „The Black Swan“) meint unter anderem, … dass wir viel weniger wissen, als wir glauben und dass die Vergangenheit nicht in naiver Weise dazu benutzt werden sollte, die Zukunft zu prognostizieren
… Auch setzt er sich sehr kritisch mit der retrospektiven „Um-Schreibung“ der Vergangenheit auseinander, der generellen Überbewertung der intellektuellen Elite sowie der Illusion, gegenwärtig stattfindende Ereignisse zu verstehen bzw. richtig in den Fluss der Zeit einzuordnen. Aber wie heisst es doch so treffend: Geschichte wird nicht gemacht, Geschichte wird geschrieben – und manchmal wird sie auch um-geschrieben.
Die explorativen (erkundenden) Wissenschaften – auch die naturwissenschaftlichen – sind nicht erst seit gestern kaum mehr in der Lage, die Entwicklungen (auch nur annähernd) vorher zu sagen oder (auch nur annähernd) Alternativen anzubieten und somit zeigt der Terminus des „Black Swan“ nur die Unsicherheiten und Unschärfen in den Wissenschaften schonungslos auf. Der schon erwähnte N. N. Taleb nennt die Wirtschaftswissenschaften in einem Artikel eine „Pseudowissenschaft“ und legt auch – ganz gut und nachvollziehbar dar – wie (klassische) Wirtschaftswissenschaften ganze Ökonomien zerstören können. Was vom Tage überbleibt, ist wohl nur mehr die – oft, zu oft; und dann im Nachhinein – deskriptive (beschreibende) Wissenschaft, mit deren Arten und Unarten wir uns allerorts herum zu schlagen haben.
Wenn der schwarze Schwan kommt: Think Pink!
aus „iknews“
Eigentlich war der Black Swan etwas, vor dem sich alle Ökonomen und Marktteilnehmer gefürchtet haben. Irgendwann würde er um die Ecke biegen und die mühsam errichtete Sandburg des Turbokapitalismus in seine Bestandteile zerlegen. Der Begriff “Schwarzer Schwan” bezeichnet ein extrem unwahrscheinliches Ereignis, mit einer hohen Durchschlagswirkung – zum Beispiel auf ganze Volkswirtschaften. Die Herangehensweise zeigt, nur weil man noch keinen schwarzen Schwan gesehen hat, bedeutet es nicht, dass es keinen gibt. Auf der Annahme zu verharren und darauf alles aufzubauen, kann im Fall des Gegenbeweises sehr schnell ganze Wissenschaften zu Fall bringen.
Natürlich ist das jetzt stark simplifiziert dargestellt, aber der geneigte Leser dürfte verstehen, was gemeint ist. Zu Beginn der Krise 2007 -2008 fürchteten sich alle vor genau einem solchen Ereignis. Auch den 11. September könnte man als einen Black Swan bezeichnen. Das scheinbare Gebilde der “Erholung” steht auf sehr wackeligen Füßen, dass ist den meisten klar. Berufsoptimisten und Politiker reden die Situation ebenso schön, wie die Köpfe der Zentralbanken. Für den Plebs offensichtlich ausreichend, um nicht aus dem Stand in Ohnmacht zu fallen.
Zum Ausbruch der Krise war es eigentlich egal, mit welchen Ökonomen man sprach. Einhellig war die Meinung, wenn ein schwarzer Schwan kommt, dann ist das Spiel aus. Die Beispiele der Möglichkeiten waren mannigfaltig und rückblickend kann ich sagen, fast alle dieser Schwäne sind in den Folgejahren schwanzwedelnd über den Teich gepaddelt. Die ersten wurden noch mit angehaltenem Atem beobachtet und darauf gewartet, dass uns der Himmel auf die Köpfe fällt. Diese Haltung wandelte sich immer mehr in eine Form der “Gleichgültigkeit”.
Was sich seit dem so an unwahrscheinlichen und unmöglichen Ereignissen abgespielt hat, könnte Bände füllen. Wer da noch versucht, rationell zu denken, der ist selber schuld. Machen wir es wie die Ökonomen und leben nach dem Motto “Think Pink”. Zumindest ist das für die Magengeschwüre eine Erholung und dieser Realsatire wird mit einem gewissen Humor begegnet.
Natürlich sollte man nicht dem Gedanken anheim fallen, “der eine” Black Swan würde nicht irgendwann um die Ecke paddeln, das ist relativ sicher. All die anderen schwarzen Schwäne auf dem See, die sich bis zu diesem Zeitpunkt kopfschüttelnd fragen, warum man sie nicht ernst nimmt, werden dann “on top” gerechnet, aber bis zu dem Tag, locker machen und ein bissel das Leben genießen.
Wie wird das „Gewässer“ für den Schwarzen Schwan vorbereitet?
Betrachten wir einige akute Szenarien:
Vernichtung der syrischen Giftgaswaffen
Die „timeline“, in dem von den USA und Russland ausgehandelten Kompromiss über die Vernichtung der syrischen Giftgaswaffen, wird überschritten und die USA bombadieren, wie dann angekündigt, doch einzelne Schlüsselstellungen in Syrien.
Im günstigsten Fall beruhigt sich die Lage danach wieder, Assad ist dann nach wie vor im Amt (wenn er nicht zufällig direkt getroffen wurde, wird er mit ein paar Bombardierungen nicht zu stürzen sein). Im ungünstigsten Fall ergibt sich ein längerer Krieg, evtl. auch mit Einsatz von Bodentruppen, wobei dann auch Russland und China nicht mehr ruhig zusehen werden. Das Szenario hätte dann das Potenzial zu einer gewaltigen Eskalation, zunächst im Nahen und Mittleren Osten (Iran ist sicher mit hineingezogen) und später eventuell auch weit darüber hinaus.
Ein paar Tage nach dem ersten Angriff auf Syrien bekommen einige Großbanken ernsthafte Probleme mit ihrer IT. Zunächst noch als Einzelfälle dargestellt, können die betroffenen Banken ihr Geschäft nicht mehr fortführen und bleiben geschlossen. Um Chaos zu vermeiden, werden auch andere Banken zunächst mit Bankfeiertagen belegt und insbesondere in den USA in großen Städten der Ausnahmezustand ausgerufen.
Dazu trägt auch die Enthüllung bei, dass iranische Hacker die Banken als Rache für den Angriff auf Syrien lahmlegen wollen. Natürlich wird deshalb die „Terrorgefahr“ als ungemein hoch eingeschätzt und rechtfertigt ebenfalls den Ausnahmezustand.
In Europa gibt es zwar keinen Ausnahmezustand, aber durch die enge Verknüpfung der Banken untereinander und dem schweren Schlag auf die Stabilität des weltweiten Finanzsystems werden auch hier Abhebebeschränkungen und Kapitalverkehrskontrollen unmittelbar durchgesetzt. Selbstverständlich sind diese nur zeitlich begrenzt, ein Zeitpunkt für die Aufhebung wird aber nicht genannt. Das ohnehin sehr fragile Finanzsystem kann diese Belastung natürlich nicht mehr verarbeiten und kurz- bis mittelfristig werden auch die Währungen selbst betroffen sein.
Whistleblowerin: Geheime Machenschaften der Finanz-Eliten zerstören die Welt
aus „DWN“
Karen Hudes war Juristin bei der Weltbank. Als sie die USA darauf hinwies, dass die Weltbank ihre Bilanzen manipuliert, wurde sie gefeuert. Als Whistleblowerin beschreibt sie, wie die Eliten einander erpressen. Sie vertritt die Ansicht, dass die gigantische Korruption im Finanzsystem die Welt in den Abgrund reißen wird. Die rätselhaften Entwicklungen des Goldpreises sind für Hudes ein Beleg, dass das System bereits im Crash-Modus läuft.
Das Bankensystem steht unter enormem Stress, da es die Risiken einer andauernden Backwardation erfahren hat: Diese tritt ein, wenn alle Gebote, Gold für Dollar zu verkaufen, zurückgezogen werden – unabhängig davon, welchen Preis die Käufer zu zahlen bereit sind. Die Goldbasis – der Unterschied zwischen Terminpreisen in naher Zukunft und dem Gold-Spotpreis – wurde negativ. Dies zeigt einen Mangel an lieferbarem Gold und das Horten von Gold an.
Ohne die Wiederherstellung des Vertrauens in die internationalen Währungen beginnt auf diese Weise eine Kettenreaktion, die zum Tauschhandel führt und einer Reihe von Pleiten, unvorstellbar hoher Arbeitslosigkeit und einem Mangel an Lebensmitteln, Treibstoff und Medikamenten.
Dies kann zu Hungersnöten, Seuchen und einem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung führen. Wenn der Wert der US-Staatsanleihen fällt, wird die Federal Reserve nicht in der Lage sein, genug Anleihen zu kaufen, um den Zusammenbruch des Fiat-Dollars aufzuhalten. Die Geldreserven der Weltwährung werden ausgelöscht, was die größte Zerstörung von Finanzwerten in der gesamten Geschichte sein wird. Viel hängt davon ab, wie das Bankensystem sich halten wird, während die neue Gold-Strategie umgesetzt wird.
Das Ende des Gold-Leasings ist nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt einen allmählichen Wandel bei der Kontrolle des internationalen Finanzsystems. Eine Analyse der Finanzmärkte zeigt, dass die Finanzen der Welt in den Händen von nur wenigen Investmentfonds, Banken und Konzernen sind. Die acht größten US-Finanzinstitute (JP Morgan, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, U.S. Bancorp, Bank of New York Mellon und Morgan Stanley) werden zu 100 Prozent von zehn Aktionären kontrolliert. Vier Unternehmen sind bei allen Entscheidungen immer dabei: BlackRock, State Street, Vanguard und Fidelity. Zudem besteht die Federal Reserve aus zwölf Banken, die von einem Direktorium aus sieben Leuten repräsentiert werden, und die aus den Vertretern der „Großen Vier“ bestehen, die wiederum in allen anderen Institutionen vertreten sind. Kurz gesagt: Die Federal Reserve wird von vier Konzernen kontrolliert: BlackRock, State Street, Vanguard und Fidelity.
Diese Konzerne verlieren gerade die Kontrolle im Verhältnis zur wirtschaftlichen Stärke der BRICS-Nationen: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika und bald auch Indonesien und der Iran.
Diese Nationen machen mehr als 25 Prozent des internationalen Handels aus und haben sich nun darauf geeinigt, den Handel durch ein Tauschsystem zu finanzieren. Sie verwenden Gold, um die Unterschiede auszugleichen, die nach Gegenbuchungen verbleiben. Sie haben sich darauf geeinigt, eine neue Entwicklungsbank zu gründen, die einen Ausweg aus dem ungeliebten Dollar bieten wird. Nun stellt sich für die Finanz-Elite die Frage: Kann der Dollar unter diesen Umständen als internationale Reservewährung überhaupt weiterbestehen?
«Jetziges Euro-System ist langfristig nicht haltbar»
aus „cash.ch“
Thomas Mayer ist einer der Top-Ökonomen Deutschlands. Im ersten Teil des cash-Interviews erklärt Mayer, warum er die Euro- mit der Rubelzone vergleicht und weshalb die Währungsunion grössere Probleme hat als je zuvor.
Wie äusserte sich der Wandel?
Sie können es daran sehen, dass das Wort ‚Grexit‘ nach dem August 2012 fast verschwunden ist. Man ging also weg vom Gold-Standard hin zu dem, was ich staatliches Schuldgeld nenne. Der Euro wurde zu einer Schuldverschreibung und die Zentralbank zu einer Staatszentralbank innerhalb einer Wirtschaftsregierung. Man hat also den Charakter des Euros grundsätzlich geändert. Wenn Sie aber den Euro als staatliches Schuldgeld aufziehen, dann brauchen Sie dafür einen Staat. Die Federal Reserve ist die Staatszentralbank der USA, sie kauft ja fleissig US-Staatsanleihen. Nun hat die EZB 2012 gesagt, dass sie das im Zweifelsfall auch machen will. Angela Merkel hat dann begonnen, das zu bauen, was ich den Euro-Schattenstaat nenne. Ein Netzwerk von Verträgen wie ESM, ‚Two Pack‘ oder ‚Six Pack‘ ist sozusagen die Ersatzverfassung. Die Schattenregierung ist der Europäische Rat, die Exekutive ist die Eurogruppe und als mobile Einsatztruppe fungiert die Troika. Das hat keine demokratische Legitimität. Die Leute beginnen natürlich gegen dieses System zu rebellieren. Das sieht man an der Abwahl Mario Montis in Italien, oder denken Sie an die Krisen in Griechenland und Portugal. Es funktioniert nicht. Sie haben ein Staatsschuldgeld ohne Staat, eine Staatszentralbank ohne Staat.
Sie haben das einmal mit der Rubelzone verglichen.
Genau. Als sich die Sowjetunion 1990 auflöste, hatten sich die Teilrepubliken dazu entschlossen, den Rubel zu behalten. Sie wollten staatliche Strukturen schaffen und die nationale Wirtschaftspolitik koordinieren. Das gelang nicht. Sie hatten eine Staatszentralbank, bei der sich alle mit Krediten bedienten, und Staatsgeld ohne einen Staat. 1992 gingen dann die Länder mit Präferenz für niedrigere Inflation und stärkerer Währung, nämlich die Balten, aus der Rubelzone, 1993 verliess Russland das System, das darauf in die inflationäre Stratosphäre eintrat. Ich fürchte, es ist der Weg, den die Eurozone eingeschlagen hat.
Das sind keine guten Aussichten für die Eurozone.
Das Modell, das man gewählt hat, ist fundamental nicht zu halten. Es gilt der alte Satz: Eine Währungsunion auf der Basis von Schuldgeld hat nur Bestand, wenn sie von der Bildung eines Staates begleitet wird. …
Der Weg ist frei: Steuerzahler müssen Europas Banken retten
aus „DWN“
Die vom EU-Parlament beschlossene Bankenaufsicht ist ein historischer Schritt: Nun ist der Weg frei für die direkte Banken-Rettung aus dem ESM. Der Deutsche Bundestag hatte bei seiner Zustimmung noch gehofft, dass der ESM dafür nicht verwendet werden wird. Aber so ist das, wenn man die Souveränität leichtfertig aus den Händen gibt. Der deutsche Steuerzahler sollte sich warm anziehen.
Die Bankenaufsicht bedeutet, dass nun unwiderruflich die Voraussetzung geschaffen wurde, Banken im Euroraum aus dem aus Steuergeldern finanzierten ESM zu retten.
Der ESM als „permanenter Rettungsschirm“ wurde ins Leben gerufen, um einzelne Staaten im Euroraum zu unterstützen. Eine Kapitalisierung der Banken war definitiv nicht vorgesehen.
Im Juni des vergangenen Jahres beschlossen die EU-Finanzminister auf einem EU-Gipfel, dass Finanzmittel aus dem ESM direkt an Banken fließen können, sobald eine Bankenaufsicht etabliert ist. Hintergrund war, dass Bankenrettungen nicht mehr den jeweiligen Staatshaushalt belasten sollen. Der frühere Ministerpräsident Mario Monti und Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy waren die treibenden Kräfte. Kanzlerin Merkel willigte unter der Bedingung ein, dass zuvor eine europäische Bankenaufsicht geschaffen wird.
Nun sind die Bedingungen für direkte Bankenkapitalisierungen durch den ESM erfüllt. Die Bankenaufsicht soll ab Herbst 2014 funktionsfähig sein. Somit stellt sich die Frage: werden nun, da das Europaparlament seine Zustimmung zur Bankenaufsicht gegeben hat, bereits Gelder fließen, obwohl das Gremium erst ab Herbst 2014 arbeitsfähig ist?
Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Slowenien sind die Kandidaten, die bereits im Vorfeld Lobby-Arbeit betrieben haben, ihre Banken aus dem ESM retten zu dürfen, um Staatspleiten zu umgehen.
Nach der Bundestagswahl werden wir die Details erfahren.
Fassen wir die wichtigsten Elemente nochmals zusammen:
Ganz im Sinne der Finanz-Elite – „Kabale“ – wurde durch die europäischen Politiker (vorweg durch Merkel und Schäuble) unsere Währung, der Euro, zu einer Schuldverschreibung – staatliches Schuldgeld ohne jeglichen Staat – umgewandelt.
(Merkel und Schäuble fiel dies nicht schwer, da die BRD nie ein souveräner Staat war – siehe Schäuble am 21.11.2011: „Wir in Deutschland sind seit dem 8. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt voll souverän gewesen.“ – siehe auch Video am Ende des Beitrages)
Anstelle souveräner Staaten wurde ein Euro-Schattenstaat errichtet, ein Konglomerat an Verträgen wie ESM, „Six Pack“, „Two Pack“, Fiskalpakt wurde zur Ersatzverfassung, die Zentralbanken – unter Führung der EZB – zu Schattenstaats-Zentralbanken. Der Europäische Rat wurde zur Schattenregierung, die Eurogruppe zur Exekutive und die Troika fungiert als mobile Einsatztruppe.
Dies geschah ohne jegliche Zustimmung des Volkes und hat damit keinerlei demokratische Legitimität. (Angela Merkel am 16. Juni 2005: „Wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit.“ – siehe auch Video am Ende des Beitrages)
Wir haben also ein Staatsschuldgeld ohne Staat und eine Staatszentralbank ohne Staat. Doch eine Währungsunion auf der Basis von Schuldgeld kann nur dauerhaft funktionieren, wenn sie von der Bildung eines Staates begleitet wird. Damit ist diese Konstellation fundamental nicht zu halten und „der schwarze Schwan“ ist am Horizont schon erkennbar.
Es liegt auf der Hand: Die Politiker haben genaueste Kenntnis von dieser bröckelnden Konstellation und wissen um und fürchten „den“ schwarzen Schwan. Den meisten ist völlig klar, dass ihr Geschwafel um die „Erholung“ in der Krise auf Sand gebaut ist.
Die Politiker und die Vorstände der Zentralbanken müssen die Situation schön reden in der Annahme, dass es für das unwissende Volk (Plebs) ausreichend ist, um ein unweigerliches Chaos zu vermeiden. Doch unter den ernsthaften Ökonomen ist die Meinung über diese Situation sehr eindeutig: Wer da noch versucht, rationell zu denken, der ist selber schuld und wenn ein schwarzer Schwan kommt, dann ist das Spiel aus. „Der“ schwarze Schwan wird noch mit angehaltenem Atem beobachtet und darauf gewartet, dass uns der Himmel auf die Köpfe fällt.
Diese Haltung der Hilflosigkeit und Ohnmacht der Politiker führte immer mehr und wie anders sollten sie diese Realsatire auch überstehen, insbesondere bei unserer Kanzlerin, in eine Form der Gleichgültigkeit und zu einem Wahlkampf ohne Inhalte.
Doch wie sollen wir uns nun als Wähler verhalten?
Natürlich tendieren viele, bei dieser geschilderten Situation, nicht zur Wahl zu gehen. Wir haben keine Wahl. Die Elite – Kabale – hat sich durchgesetzt, wir haben keinen Staat mehr, wir sind staatenlos. Also warum und was oder wen sollten wir dann wählen?
Doch jeder, der nicht wählt, gibt implizit sein Einverständnis mit der jeweiligen neuen Regierung und deren Aktionen.
Eine niedrige Wahlbeteiligung erzeugt höchstens ein paar Krokodilstränen bei einzelnen Parteien, wegen des eigenen Machtverlustes, doch der Situation, dem System, der Elite ist das völlig egal.
Wählen sie eine Partei vom Einheitsbrei (CDU/CSU/FDP/SPD/GRÜNE) ändert sich, eventuell mit kleinen Unterschieden in der Ausführung, nichts an der Situation, am System. Schon im jetzigen Bundestag waren bei wichtigen Entscheidungen Mehrheiten von 80-90% üblich, über alle genannten Parteien hinweg. Insbesondere bei Bundeswehrauslandseinsätzen und Euro-/EU-relevanten Abstimmungen gibt es keine ernsthafte Opposition.
Einzige löbliche Ausnahme war hierbei Die Linke. Doch sollte man sehr vorsichtig sein, diese Partei nun als die große Alternative zu sehen. Wenn man diese Partei in den letzten Wochen des sog. Wahlkampfes beobachtet hat wie sie der SPD bis zur Halskrause in den Hintern kroch, in der Hoffnung doch noch Partner einer evtl. rot-rot-grünen Koalition zu werden, bin ich mir relativ sicher, dass diese Partei elementarer Bestandteil der o.g. Entwicklung und des Einheitsbreies werden wird.
Eine weitere Möglichkeit, dem Einheitsbrei zumindest ein wenig in die Suppe zu spucken, ist zur Wahl zu gehen und eine der vielen kleinen Parteien zu wählen. Es wird zwar nicht sehr viel ändern, doch sobald diese Wahlkampfkostenhilfe erhält, entziehen sie mit Ihrer Stimme dieses Geld dem Einheitsbrei.
Die eine oder andere Partei hat evtl. sogar die Chance, in den Bundestag einzuziehen. Am ehesten könnte das der AfD oder den Piraten gelingen. Die AfD könnte natürlich auch nur ein Versuch der Elite sein, die Eurokritiker einzufangen.
Trotzdem kann man den Eliten damit etwas Sand ins Getriebe streuen, denn neue Parteien müssen erst einmal auch wieder „eingefangen“ und „ausgerichtet“ werden und dieses dauert und bedeutet Aufwand. Es wird die o.g. Entwicklung nicht aufhalten, aber vielleicht etwas verzögern.
Oder geben sie ihre ERSTSTIMME nur den demokratisch, PARTEI-freien Einzelpersonen, aber keiner einzigen Partei. (Hinweis)
Die letzte Möglichkeit wäre als Protestwähler zur Wahl zu gehen, wie es viele politikinteressierte Intellektuelle, Künstler, Wissenschaftler, Kabarettisten, etc. vorhaben. Sie kreuzen keinen Abgeordneten oder eine Partei an, sondern werfen einen leeren Stimmzettel oder den Stimmzettel mit einer Protestnote versehen in die Wahlurne.
Dadurch können wir dem Einheitsbrei und der Elite zumindest zeigen, dass wir uns gegen ihre Pläne wehren. Wer schon dazu zu faul ist, trägt mit die Verantwortung für die o.g. Situation und deren weitere Entwicklung.
Der Einheitsbrei und die Elite – Kabale – haben aber auch nicht mehr beliebig Zeit. Das System ist schon zu instabil geworden und bröckelt zusehend.
Es könnte sein, dass diese Bundestags-Wahl am 22.9.2013 die letzte Wahl unter den bisherigen Umständen sein wird, denn der schwarze Schwan versucht schon seine Schwingen auszubreiten um fliegend beschleunigt näher zu kommen.
Schäuble unzensiert – zur Souveränität der BRD
7 Wahrheiten über dieBRD
Ergänzungen:
Die Deutschen wählen, haben aber keine Wahl
Probleme, welche Probleme?
Wir brauchen keine Politiker – der Mensch ist nicht “wir”
Die Herrschaft der Psychopathen
POLITISCHE PONEROLOGIE
Warum spielen Politiker mit unserem Leben?

 

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Als ich wusste, dass ich nicht wusste, was ich nicht wusste, hat mich die geistige Führung endgültig an den Rand der Verwirrung gebracht. Doch ich machte weiter, ...bis ich endlich fand!
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