aus „Für eine bessere Welt“
Wie könnte eine Zukunft ohne Müll und fossiler Energie eigentlich aussehen? Von der Windturbine bis zur Mini-Farm arbeiten im Château de Millemont nahe Paris etwa 80 Leute fieberhaft an konkreten Open-Source-Alternativen.
Klimaschutz selber machen
Im Herbst findet in Paris die Internationale Klimakonferenz – auch Conference of the Parties, kurz COP 21 genannt – stattfinden, bei dem die Politiker aus aller Herren Länder – mal wieder – versuchen, gemeinsam Ziele zum Klimaschutz zu vereinbaren. Wir werden sehen, ob das – mal wieder – zu keinen wirklichen Lösungen und relevanten Schritten führt.
“In 20 Jahren und 20 Klimagipfeln haben sich die weltweiten Emissionen mehr als verdoppelt”, erklärt POC21-Gründer Daniel Kruse aus Berlin. “Wir denken, es braucht jetzt neue Formate und frische Köpfe, um endlich fassbare Ergebnisse für die breite Bevölkerung zu entwickeln”.
Und so gibt es unter anderem nun ein internationales Camp namens POC 21, das in dem pittoresken Schloss Château de Millemont nahe Paris in fünf Wochen Open-Source-Projekte verwirklichen wollen, die die Energie- und Müllwende eben einfach von unten antreibt.
Circular Economy
Circular Economy lautet dabei das Stichwort. Darunter verstehen die Organisatoren eine Ökonomie der Kreisläufe: Abfall soll recycelt und wieder verwertet werden; Energie erneuerbar gewonnen werden. POC steht übrigens für »Proof of Concept« – die Aktivisten wollen also innovative Ideen konkret ausarbeiten und in Prototypen (Testobjekten) konkret umsetzen. Genau gesagt, arbeiten Techniker, Designer und Entwickler an den folgenden 12 Projekten:
POC21: Open Source Projekte
1. 30-Euro-Windturbine (Großbritannien): Es soll eine Anleitung für eine Windturbine entstehen, die man für 30 Euro selbst bauen kann.
2. Aker (USA): Ein Projekt, das Werkzeuge für mehr Biodiversität in Städten ermöglicht.
3. Bicepts Cultivatus (Frankreich): Küchenmöbel zum selbst recyceln von Küchenabfällen.
4. Bicitractor (Spanien): Ein per Pedale angetriebenen Traktor für kleine Landwirtschaftsflächen.
5. Faircap (Spanien): Für 1 Dollar per 3D-Drucker erstelltes Filtersystem für sauberes Trinkwasser.
6. Nautile (Frankreich): Energiesparender Wasserkocher (der auch noch super aussieht.
7. OpenEnergyMonitor (Großbritannien): Ein Open-Source-Strommessgerät, um mal zu sehen, wie viel Energie man so verbraucht.
8. Ownfood (Frankreich): Selbstversorgersystem für den Hinterhof mit Aquaponic.
9. Solarrose (Frankreich): Ein neues System eines Solar-Kraftwerks.
10. Showerloop (Finnland): Eine Dusche, die ihr verbrauchtes Wasser wieder aufbereitet und recycelt.
11. SunZilla (Berlin): Ein mobiles Solar-Kraftwerkchen.
12. Velo M2 (Belgien): Das erste modulare Lastenfahrrad.
Open Source und Crowdsourcing
Organisiert wird das POC21 übrigens von der französischen Sharing-Economy-Community OuiShare und der in Berlin beheimateten Open-State-Bewegung. Und so ist es kein Wunder, dass sie Macher auf die Idee des US-Autoren und Vordenker Jeremy Rifkin der sogenannten 3. Industriellen Revolution setzen: “Patentfreie Baupläne, Crowdsourcing über das Web und die lokale Herstellung in FabLabs ernöglichen eine neue Art von demokratischer Produktion”, erläutert Benjamin Tincq.
Ausgewählte Pioniere in diesem Gebiet finden während des Innovationscamps hilfreiche Beratung zu Themen wie Organisationsentwicklung, Finanzierung, Design, Marketing und mehr; eine Schloss-Werkstatt mit CNC-Fräsen und 3D-Druckern und außerdem natürlich viel Raum und kreative Mitstreiter zum Herumexperimentieren.
Formate wie agile Sprints, Realitäts-Checks oder Lagerfeuer-Sessions sollen die Entstehung der Prototypen ebenfalls vorantreiben. Das alles hört sich fast so an, als sollten die Macher im Anschluss einfach mal nach Paris tigern und mit den Politikern und Regierungsvertretern einfach mal ein paar kreative Sessions durchziehen…

Grafik zum Ablauf des POC Camps: 5 Wochen planen und bauen.
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Als ich wusste,
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Doch ich machte weiter,
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